Ergänzung 2.16: Das Seitensichtradar (2/3)
Messprinzip


Eine weitere Eigenschaft von Radar-Geräten ist die Polarisation der ausgesandten Radar-Pulse und empfangenen Signale. Wegen der langgestreckten Form der SLAR-Antenne und der Anordnung ihrer Längsachse in Flugrichtung werden elektromagnetische Wellen abgestrahlt, deren elektrischer Feldvektor - bezogen auf die Einfallsebene des Fächerstrahls am Boden - senkrecht ausgerichtet ist. Aus dem selben Grund werden rückgestreute Wellen mit gleicher Orientierung ihres elektrischen Feldvektors empfangen. Dies wird als VV-Polarisation bezeichnet, d.h. vertikal hinsichtlich der abgestrahlten und empfangenen Wellen. Andere Geräte, z.B. Radar-Geräte auf Satelliten im Weltraum können für spezielle Anwendungen auch eine HH-Polarisation (horizontal-horizontal) und eine HV- oder VH-Polarisation (also eine gekreuzte Polarisation der ausgesandten und empfangenen Wellen) nutzen.
Die Größe der Bildelemente - die als Pixel bezeichnet werden - hängt von der Breite des Fächerstrahls in Flugrichtung und der Pulslänge in Richtung des Abstands R ab. Für den horizontalen Antennenöffnungswinkel θa ergibt sich aus der Theorie der Beugung elektromagnetischer Wellen:
wobei λ die Wellenlänge des Radars und die Antennenlänge bedeuten.
Die Auflösung in Flugrichtung ist daher:
Sie ist demnach eine Funktion des Abstands R und in verschiedenen Bereichen eines Radar-Bilds unterschiedlich groß.
Die Auflösung querab zur Flugrichtung ist:
wobei τ die Pulslänge des Radar, c die Lichtgeschwindigkeit und θ der Nadirwinkel des betrachteten Teilstrahls ist. Der Faktor 2 im Nenner erklärt sich durch den Hin- und Rückweg des Strahls über die Strecke rR. Die Horizontalauflösung am Boden wird dann:
Die Pixelabmessungen ra und rρ hängen vom Einfallswinkel θ and daher auch von der Entfernung zum Objekt querab des Flugkurses ab.